Studien über Neurofeedback

30.08.2017

Diese Studien sind von besonderer Bedeutung:

2006: Selbstregulation der langsamen kortikalen Potenziale : eine neue Behandlung für Kinder mit ADHS
Dr. Ute Strehl und Kollegen, Tübingen, Deutschland
Die Studie untersuchte die Wirkung des Neurofeedbacktrainings bei 23 Kindern mit ADHS. Es stellte sich heraus, dass Kinder in der Lage sind, die Selbstregulation der Hirnaktivität zu erlernen. Dies ist im EEG messbar. Damit einhergehend verbesserten die Kinder ihr Verhalten, ihre Aufmerksamkeit und sogar ihr Ergebnis in einem Intelligenztest.

2009: Ist Neurofeedback eine wirksame Behandlung von AHDS? Eine randomisierte kontrollierte klinische Studie.
Prof. Dr. Holger Gevensleben und Kollegen, Göttingen, Deutschland
An dieser Studie nahmen knapp 100 Kinder mit ADHS teil. Auch hier beurteilten Eltern und Lehrer das Verhalten und die Aufmerksamkeit der Kinder nach dem Training deutlich besser als vor dem Training und besser als bei den Kindern, die ein Vergleichstraining erhalten hatten.

2009: Eine Metaanalyse von bisher durchgeführten Studien zu Neurofeedback bei Kindern mit ADHS
Dr. Martijn Arns, Dr. Ute Strehl
Die Wissenschaftler verglichen alle bisher zum Thema Neurofeedback und ADHS weltweit durchgeführten Studien und brachten deren Ergebnisse in Zusammenhang. Anhand der Daten kamen sie zu dem Schluss, dass Neurofeedback bei ADHS "wirksam und spezifisch" ist und der höchsten Wirksamkeit einer Behandlung entspricht (Level 5). Besonders stark verbesserten sich die Unaufmerksamkeit und Impulsivität. Aber auch auf die Hyperaktivität wirkt sich die Therapie laut Studienergebnis positiv aus.

2014: Große multizentrische Studie zu Neurofeedback bei ADHS
Aktuell werden die Ergebnisse der derzeit umfangreichsten Neurofeedback-Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgewertet. Hierbei trainierten 144 Kinder mit ADHS in fünf deutschen Kliniken Neurofeedback bzw. ein Vergleichstraining. Es geht darum, den Einfluss, den das Neurofeedbacktraining auf die Symptome der ADHS ausübt, genau zu messen. Wir berichten wieder, wenn die Ergebnisse vorliegen.

Wirksam über die Behandlungsdauer hinaus

Zwei Studien untersuchten die Langzeiteffekte des Neurofeedback-Trainings über das Therapieende hinaus. Dabei wurden die Kinder sechs Monate [Holger Gevensleben, Göttingen, Studie abrufen] bzw. zwei Jahre [Cihan Gani, Tübingen, Studie abrufen] nach der letzten Trainingseinheit noch einmal getestet. Sie führten eine Therapiesitzung durch und wurden in Eltern- und Lehrerfragebögen beurteilt. Die Studien belegten, dass die positiven Effekte des Neurofeedbacks, wie erfolgreiche Selbstkontrolle im EEG, Verhaltensänderung und erhöhte Aufmerksamkeit, über diese Zeiträume stabil geblieben waren bzw. sich seit dem Ende des Trainings sogar noch verbessert hatten.

Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber der Medikamentengabe, deren positive Effekte mit dem Absetzen des Medikaments oft komplett enden.

Ebenso wirksam wie Medikamente

Eine Veröffentlichung von Leslie Sherlin und Kollegen aus dem Jahr 2010 betrachtet mehrere Studien, die Neurofeedback mit der Gabe von Methylphenidat vergleichen, einem Wirkstoff, der sich in verschiedenen ADHS-Medikamenten befindet. Die Autoren schlussfolgern aus den Daten, dass Neurofeedback das Verhalten und die kognitiven Leistungen der Betroffenen ähnlich stark verbessert, wie die medikamentöse Therapie. Bei Hyperaktivität war jedoch das Medikament deutlich wirksamer. Veröffentlichung abrufen

Neurofeedback bei Erwachsenen mit ADHS

Mittlerweile gibt es aber auch erste Untersuchungen, ob das Neurofeedback-Training auch erwachsenen ADHS-Patienten hilft.

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s